Nordkoreanischer Staatsmann in Europa: Kaum Resultate

Der zehntägige Europabesuch des hochrangigen
nordkoreanischen Parteiabgeordneten Kang Sok Ju ist zu Ende gegangen. Seine
symbolträchtige Reise führte im Vorfeld zu vielen Spekulationen, brachte im
Endeffekt jedoch kaum neue Erkenntnisse, wie Voice of America (VOA) am 16.
September berichtete.

 

Kang besuchte Deutschland, Belgien, die
Schweiz und Italien in der Absicht, Nordkoreas Isolation von der
internationalen Staatengemeinde entgegenzuwirken. Mit Ausnahme der Schweiz
gelang es ihm jedoch nicht, während seines Aufenthalts Kontakt mit hochrangigen
Staatsvertretern aufzunehmen.

 

Die erste Etappe führte ihn nach Deutschland,
wo er sich mit den Vorsitzenden der SPD traf.

 

Auch in Belgien, seiner nächsten Station,
schaffte Kang es nicht, mit einen außenpolitischen Vertreter Kontakt
aufzunehmen. Stattdessen traf er sich mit Elmar Brok, dem deutschen
Vorsitzenden des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten im Europaparlament,
sowie mit Stavros Lambrinidis, dem EU-Sonderbeauftragten für Menschenrechte.
Dabei wurden erneut Sorgen über Nordkoreas Menschenrechtssituation sowie sein
Atomwaffenprogramm geäußert.

 

In der Schweiz konnte sich Kang ein Treffen
mit dem Staatssekretär des Departements für auswärtige Angelegenheiten, Yves
Rossier, sichern. Das Schweizer Außenministerium berichtete VOA jedoch, dass es
sich dabei um ein rein formelles Treffen zwischen zwei Ländern mit
diplomatischen Beziehungen handelte. Zufälligerweise fiel das Treffen zeitlich
mit dem 40. Jahrestag der Beziehungen zwischen Nordkorea und der Schweiz
zusammen.

 

Italien bestätigte, dass sich kein Vertreter
seines Außenministeriums mit Kang traf.

 

VOA mutmaßte, dass sich an Europas
Grundhaltung wenig ändern wird, solange Nordkorea nicht endlich Schritte
unternimmt, etwas an seiner Menschenrechtssituation zu ändern und mit seinen
nuklearen Ambitionen zu brechen.